s war Anfang Mai 1997, da rief Bam-Bam (ein Mitglied der Passat-Kartei Deutschland) bei mir in Hamburg an. Bei ihm in Erlangen steht ein Passat auf dem Schrottplatz und der soll wohl noch ganz vernünftig aussehen. Einen kleinen Unfallschaden vorne links und ein wenig Kantenrost solle er haben, mehr wußte ich nicht. Als ich dann hörte daß das Stück nur 200,-DM kosten sollte, sagte ich am Telefon nur: „Kaufen!“

nde Mai wollte ich sowieso nach Erlangen. Ich besorgte mir rote Kennzeichen und setzte mich in den Zug. Am späten Freitag Abend traf ich in Erlangen ein, Bam-Bam holte mich vom Bahnhof ab und wir machten noch einen kleinen Rundgang durch die Gemeinde. Weit nach Mitternacht trafen wir bei Bam-Bam zu Hause ein. Das da immer der eine oder andere Passat rumsteht ist Ehrensache. Trotz nächtlicher Stunde fiel mir sofort ein gelber 2-Türer ins Auge. „Der sieht aber gut aus“, sagte ich nichtsahnend zu Bam-Bam. Erst am nächsten Morgen erfuhr ich dann, daß das der Passat ist, den ich kaufen wollte, Bam-Bam hatte ihn schon vom Schrottplatz abgeholt !

araufhin wurde das gute Stück natürlich erst einmal genauer inspiziert. Der Tacho zeigte einen Kilometerstand von 46.123 km an, die gewöhnungsbedürftige grüne Innenausstattung zeigte sich von ihrer besten Seite. Die Sitze wurden 21 Jahre von Lammfellbezügen geschützt. Ein Motorraum wie aus der Austellungshalle bei VW. Im Fahrzeugbrief war lediglich ein Besitzer vermerkt und dieser wurde 1911 geboren. Vermutlich hat er sich diesen Passat zu seiner Pensionierung gegönnt. Nach dem am Anfang erwähnten Unfall gab der gute Mann seinen Führerschein ab und verbannte den Wagen auf den Schrottplatz.

evor nun die lange Heimreise nach Hamburg angetreten wurde ging es vorsichtshalber noch einmal in die Werkstatt um die üblichen Sachen zu kontrollieren. Bremsen gut, Öl gut, Vergaser nochmal eingestellt und es konnte losgehen in Richtung Norden.

hne die geringsten Schwierigkeiten und mit einem Benzinverbrauch von knapp unter 8 l/ 100km wurde das Ziel souverän erreicht.

u Hause wurde dann der Unfallschaden behoben und die leichten Rostschäden behoben, dabei mußte dann allerdings noch die rechte hintere Endspitze erneuert werden, hier hatte die braune Pest doch schon recht erbarmungslos zugeschlagen. Anschließend bekamen die bearbeiteten Partien wieder Farbe, vorne wurde die vom Unfall in Mitleidenschaft gezogene Stoßstange getauscht und ab ging´s zum TÜV. Der hatte dann auch keine andere Wahl mehr als seine begehrten Segen zu geben.

un stand der Zulassung nichts mehr im Wege. Seit Juni ´97 ist er nun mein ständiger Begleiter zu diversen VW-Treffen.

chon schnell reifte in mir der Entschluß das ein typisches Extra nicht fehlen darf, die umhäkelte Klopapierrolle auf der Hutablage.

in Termin, der für mich jedes Jahr fest im Kalender steht, ist das VW-Treffen in Merzig(Saarland) und dorthin brachte mir Karteimitglied Harald Ziegler die originalen Alufelgen für den Wagen mit. Für diese mußte ich dann noch mal DM 200,- hinblättern. Naja, immerhin bin ich jetzt einer der wenigen der sagen kann, „Meine Felgen sind genauso teuer, wie mein Wagen.“

eitdem hat sich dann am Wagen auch nicht mehr viel verändert, einen neuen Auspufftopf konnte ich auf unserem Passat-Treffen noch ergattern, das Sportlenkrad von meinem ´75er TS (der mittlerweile leider nicht mehr unter uns weilt) und ein Kissen mit aufgestickem Kennzeichen haben noch Platz im Innenraum gefunden. Ansonsten ist er völlig original und das soll auch so bleiben !

- Kaufpreis	200,-
- Lack (Unfallschaden)	100,-
- Alufelgen	200,-
- Reifen	160,-
- Auspuff	30,-

Für DM 690,- und ein paar Teile die man als Schrauber sowieso liegen hat und wenig Eigenleistung habe ich mir dieses kleines Schmuckstück verwirklicht!

1.Platz Alles VW Kaunitz 1997
2.Platz VW-Forum Castrop-Rauxel 1998

Insgesamt kann man also von einer sehr gelungenen Auferstehung reden!

• Passat L; Bj. 05/76; 1,3l/55PS
  
• Marinogelb; grüne Innenausstattung
  
• VW-Alu 5,5x13ET38 mit 175/70x13