„Den Löffel abgeben“ =
„mit etwas (z.B.: dem Leben) aufhören“

Dieser gebräuchliche Redewendung zeigt deutlich die zentrale Stellung und unleugbare Bedeutung des Löffels für jegliches menschliche Dasein. Weitab von einer bloß marginalen, beiläufigen Verwendung des Wortes "Löffel" (lat. cochlear, -aris) wird uns in diesem Wortbild die eigentliche Stellung dieses so oft unterschätzten Freundes des Menschen bewußt, die weit über die eines nebensächlichen Gebrauchsgegenstandes hinausgeht. Der Löffel wird in Bezug gebracht zu den grundlegendsten personalen Erfahrungen: mit dem Leben und dem Tod, mit Neubeginn und Ende, d.h. genauer gesagt: Er wird nicht willkürlich damit in Zusammenhang gebracht, sondern dieser ursächliche Konnex wird hier aufgezeigt und den Menschen so richtig vor Augen geführt: Was wäre der Mensch ohne Löffel? Oder, um mit Rene Descartes zu sprechen:
Ich löffle, also bin ich.

 
 
Entnommen dem Beitrag zur Löffelologie von Mag. cochlearis J. GOWA: Das Wesen des Löffel - der Löffel als Wesen?: Eine existentialphilosophische Betrachtung über das Wesen der Löffel an sich und vor uns, Erschienen in den monatlichen Blättern des Instituts für angewandte Besteckologie, April 1997

 
 

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