Loeffelchenstellung


Es gibt einen Teilbereich der Kaffeelöffelforschung, den schon mehrere mehr oder weniger bekannte Forscher unter die Lupe genommen haben: Die Löffelchenstellung. Auch wenn Erika Berger nicht unbedingt als Wissenschaftlerin zu bezeichnen ist, so tragen die anderen Löffelchenforscher, Dr. Oswald Kolle und Dr. Sommer zumindest akademische Titel.
Ich will ja nicht über Kollegen lästern, aber was diese zum Thema Löffelchenstellung herausgefunden haben ist doch etwas lächerlich und vor allem - ich befürchte es ist nicht jugendfrei...

Die Deutung der Löffelchenstellung geht auf die praekoffeinale Phase des Kaffeetrinkens zurück. Es war Dr. Dalmayer der anfing aus der Stellung des Löffelchens zur Kaffeetasse Rückschlüsse auf den Trinker zu machen. Prof. Schielmann fand seine Aufzeichnungen im angeblichen Troja und die russische Regierung gab diese Beutekunst leider noch nicht frei. Ich habe die Geheimnisse jedoch gegen fünf Nylonstrumpfhosen, die aktuelle Ausgabe des Playboy und eine Stange Marlboro getauscht. Hier die Ergebnisse:


Diese Löffelchenstellung kennen wir doch aus gutem Hause (sofern man aus einem kommt). Nach DIN 345.90b und Bundeskaffeelöffelgesetz legt der durchschnittsbeamtete Kaffeetrinker den Löffel ordnungsgemäß auf die dafür untergestellte Untertasse. Hygienisch, praktisch, unerotisch (um mit meinen Kollegen zu sprechen).


Diese Löffelchenstellung wird in Fachkreisen "Los Dilettantos" genannt. Selten ist diese Stellung bei Personen zu finden, die in ihrem Leben fünf oder mehr Tassen Kaffee getrunken haben. Setzt der Trinker die Tasse an, fällt ihm der Löffel zentral ins Gesicht. Zugegeben, den Löffeln macht das Spaß, aber mal unter uns: ist das die Sache wert?


Die "Einhandprofistellung" ist wohl die Krönung der Löffelchenstellungen. Elegant wird beim Trinken mit dem Daumen der Löffel an den Rand gedrückt, damit er nicht herausfallen kann. Dies hat mehrere Vorteile: Man benötigt nicht unbedingt eine Untertasse, da der Löffel keine Schweinerei anrichten kann. Außerdem kann man den Kaffee erneut umrühren, wenn der Zucker sich noch nicht vollständig aufgelöst hat und drittens hat es der Löffel immer schön warm.
Wenn Sie als Frau einen Mann so seinen Kaffee trinken sehen heißt die Devise: sofort heiraten, denn dieser Mann hat a) Charakter und b) große Hände.


Bei diesem Kaffeetrinker handelt es sich eindeutig um einen Angeber, und nicht um einen Genießer. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein hat - so kann man seinen Kaffee nicht trinken! Trotzdem ist diese Löffelchenstellung in Andorra sehr häufig zu finden. In diesem Land ist die Kleinbesteckzucht sehr verbreitet und da gibt man schon ganz gerne mit seinen Zuchttieren an. Reines Imponiergehabe: Lächerlich!


Eine sehr unbeliebte, aber dennoch praktizierte Löffelchenstellung ist "Schwiegermutterschreck". Völlig achtlos wird der Löffel nach dem Umrühren neben die Untertasse geworfen. Dieses scheinbare Machogehabe in der Erwartung einer Klementine, die sofort das Tischtuch mit einem Grinsen auf den Lippen in die Waschmaschine steckt, wird in unserer Gesellschaft wenig akzeptiert. Einen echten Mann hält das natürlich nicht von dieser Löffelchenpraxis ab - aber Vorsicht! Wenn man das immer so macht wirft einen die Mutter schon im zarten Alter von 38 aus der elterlichen Wohnung!


Freunde und Bekannte aus meinem näheren Umfeld behaupten immer, ich würde meinen Kaffee so wie auf diesem Bild trinken - was natürlich nicht stimmt. Das ist doch die Löffelchenstellung nach DIN 345.90b und Bundeskaffeelöffelgesetz - so trinke ich meinen Zucker garantiert nicht und außerdem: isch `abe gar keine Untertasse....


Die von mir am meisten praktizierte Löffelchenstellung handelt es sich um die sogenannte "Studentenstellung mit Jungesellenschwung". Diese Stellung sagt eigentlich relativ wenig über den Charakter des Löffelinhabers aus sondern vielmehr über den Haushalt dieser Person: Es fehlt eine Spülmaschine. Deshalb bitte ich um Spenden auf das Konto der Stiftung "Spülmaschine für Dr. KLE" bei allen Sparkassen und Banken unter der Kontonummer 0190/331331, womit wir wieder bei meinen eingangs erwähnten Kollegen währen...




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